26 Jun 2010 7:17 Titel: Gepflegter Hund – gesunder Hund
--------------------------------------------------------------------------------
Gepflegter Hund – gesunder Hund
Auch bei Hunden kommt natürlich ein Teil der Schönheit von innen. Ein seelisch ausgeglichener und gesund ernährter Hund zeigt sich eben auch in Schönheit.
Je nach Hunde- bzw Fellart ist aber ist aber etwas Pflege gut.
Folgendes können wir tun:
Bürsten bringt nicht nur das Fell „in Ordnung“, Bürsten fördert auch die Durchblutung. Allerdings ist dabei auf das richtige „Werkzeug“ zu achten, mit einer „Streichelbürste“ wird man bei einem Langhaarhund nicht viel ausrichten, ist die Bürste zu grob wird sich der Hund weiterer „Massageeinheiten“ durch Flucht oder danach schnappen entziehen. Bauchi, Achseln und Gesicht immer mit einer sehr weichen Bürste behandeln. Vorsicht: bitte die Achseln nicht überdehnen hier ist auch besondere Vorsicht bei Welpen geboten da die Gelenke noch recht locker sind..
Tja, dann gibt es noch die totale Verweigerung jeglicher Art von Bürsten: da kann ein Pflegehandschuh (mit Gumminoppen) helfen.
Besonders bei Langhaarhunden ist es oft sinnvoll, den werten Popo zu säubern. Ich bevorzuge dabei leicht feuchte Tücher (keine chemisch präparierten sondern Babyfeuchtücher oder ein weiches Tuch mit lauwarmem Wasser), Popo ins Wasser wird nicht sehr geschätzt und kann weitere „Beautybehandlungen“ schwierig bis unmöglich gestalten. Wie weiter unten nochmals beschrieben sollten im Winter die Pfoten ausgeschnitten werden um Eisklumpen unter den Füssen zu vermeiden. Weiters sollte man Eisklumpen im Fell gleich beim heimkommen rausföhnen (sofern der Hund dies zulässt) oder versuchen vorsichtig mit einem Handtuch aus dem Fell zu lösen. Macht man das nicht, kann es sein, dass der Hund sich diese selbst versucht zu entfernen und kann sich hier sehr schmerzhafte Verletzungen zufügen.
Für dichtes und halblanges bis langes Fell empfiehlt sich:
Ein breit gezinkter Kamm und eine mittelharte Drahtbürste mit gebogenen Zinken sowie
Eine weiche Bürste zur Massage. Eventl. auch ein Trimm-Messser, oder aber ab in den Hundesalon.
Metallkämme bitte immer schräg nach hinten einsetzen, wir wollen das Fell pflegen aber nicht ausreißen oder gar die Haut verletzen.
Hunde mit lockigem Fell: (Curled Retriver, Pudel)
Hier gilt es zu beachten, dass diese Hunde so gut wie nicht haaren da sie kaum Unterwolle haben. Trotzdem geniessen diese Hunde auch gerne eine Einheit mit Naturhaarbürsten die Mittelhart sind.
Kurzhaarige aber flauschige Hunde:
Eine kleine Drahtbürste mit gebogenen Zinken brauchen wir, wenn zu viel Unterwolle da ist, ansonsten genügt die „Massagebürste“, wenn möglich mittelharte Naturhaarbürsten bevorzugen.
Für Welpen gibt es „Babybürsten“.
Für pflegeleichte Kurzhaar Hunde reicht oftmals eine Bürste oder ein Handschuh mit Gumminoppen.
Ein Vollbad – na ja, muß sein wenn die Hund zu einer Ausstellung soll oder eben nicht mehr sauber zu kriegen ist, oder wir ihn einfach nicht mehr riechen können, aus welchen Umständen auch immer. Ich bade meine Hunde ungefähr 2 mal im Jahr – 1 mal im Frühjahr wenns etwas wärmer ist draussen und 1 im Spätsommer/Anfang Herbst wenn die Temperaturen noch angenehm sind. Sollte es notwendig sein den Hund mal zur kalten Jahreszeit zu baden (z.B. bei Hauterkrankung), bitte den Hund gut trocken rubbeln mit einem Handtuch und nicht rauszugehen mit ihm solange er noch feucht ist. ERKÄLTUNGSGEFAHR!!!
Leider gibt es ab und an auch die Situation wo alle Pflege und auch kein Bad mehr hilft, da muss das arme Tier zum Tierarzt, in Narkose und ab mit dem Fell. Achtung: erhöhte Erkältungsgefahr!!!! Besonders total verflitzen Hunden kann das nicht erspart bleiben, da unter dem Filz die Haut sich entzündet, Filz unter den Achseln die Bewegungsfreiheit einschränkt und sich der Hund nicht mehr wohl fühlen kann, Futter verweigern könnte und krank wird und sich Parasiten wie Milben und Co pudelwohl fühlen.
Aber bitte, das sind absolute Ausnahmefälle, meist herrenlose und/oder verwahrloste Tiere – so weit dürfte es nie kommen.
Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle der Ohren, so ca alle 2 Wochen, niemals mit Stäbchen drin herumbohren, ein Wattebausch zum auswischen genügt. Ist in den Ohren allerdings auffälliges zu sehen, bitte ab zum Tierarzt. Bei Hunden mit Schlappohren bitte diesen Punkt besonders behandeln. Diese Hunde neigen gerne zu Problemen mit den Ohren und daher sollten sie regelmässig kontrolliert und gesäubert werden. Vor allem nach dem schwimmen oder einem Spaziergang im Regen sollte man die Ohren mit einem weichen Tuch oder einem Wattebausch austrocknen da es sonst zu Entzündungen im Ohr kommen kann die schwer behandelbar sind oder sogar das Trommelfell zerstören könnten.
Regelmässig sollte man auch die Pfoten untersuchen, vor allem die Krallen ob hier nichts abgebrochen ist oder ob sie evtl. zu lang sind. Dann ganz wichtig die Ballen und Ballenzwischenräume regelmässig auf Risse und Verletzungen untersuchen, denn diese können Höllische Schmerzen verursachen wenn sie sich entzünden. Im Winter sollte man die Ballen vor dem Spaziergang eincreme und nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser reinigen, auch zwischen den Ballen, und abtrocknen und anschliessend mit einer Pfotenpflegecreme auf Bienenwachsbasis einschmieren. Hierbei bietet sich die Perfekte Gelegenheit für die Pfotenkontrolle auf Wunden, eingetretene Steine usw.
Bei Langhaarigen Hunden sollte man auch im Winter das Fell zwischen den Ballen kürzen da sich sonst Eisklumpen bilden und der Hund schlecht laufen kann. Auch kann dies der Auslöser für unschöne Entzündungen im Ballenbereich sein. Wenn man sich das nicht traut selber zu machen, kann dies jeder Hundesalon übernehmen.
Krallen kürzen und Kontrolle der Analdrüsen bitte vom Tierarzt machen lassen, da man grade beim Krallen kürzen den Hund sehr sehr schlimm verletzen kann wenn man zu weit hinten abknipst und da den durchbluteten Teil der Kalle erwischt. Zudem befinden sich auch noch Nerven in den Krallen die man verletzen könnte.
Mit dem Daumen die Lefzen hochschieben, ein Blick auf das Zahnfleisch und die Beisserchen, alles in Ordnung? Super, ansonsten ….. tja wieder ein Fall für den Tierarzt.
Hier sollte man gelegentlich auch eine Geruchskontrolle machen. Stinkt der Hund übel aus dem Mund sollte man schleunigst zum Tierarzt gehen.
Die Äuglein werden ja wohl täglich begutachtet, eventuelle Tränen abwischen, geht meist mit einem trockenen Taschentuch. (Bitte AUS den Augen wischen, nicht hinein, logo).
Wie weit nun jeder diese Pflegetipps annimmt oder ablehnt liegt hauptsächlich an der Beschaffenheit des Fells des Hundes, regelmäßig Bürstmassage tut aber jedem Hund gut, fördert die Bindung zwischen Mensch und Tier und die Kontrolle von Augen, Ohren, Krallen und Zähnen finde ich unerlässlich.
ERGÄNZUNGEN SIND AUSDRÜCKLICH ERWÜNSCHT!!
Kacz
Der Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt, als sich selbst.
Josh Billings