Es war an einem Karfreitag, unser heiß geliebter Arno musste mit ärztlicher Hilfe über die Regenbogenbrücke gehen. Es waren schreckliche Tage, mein Mann ging morgens mit der Leine Gassi, ohne Hund ……
6 Wochen später, somit kurz vor Pfingsten bekamen wir von unserem TA einen Anruf. Er habe einen Hund aufgenommen, der ein Jahr lang in einem Keller lebte, krank wurde und nun sei er zwar wieder ok, aber es habe sich eben noch kein menschlicher Anwärter für ihn gefunden und über die Feiertage könne er den Hund nun doch nicht in der Ordi lassen.
Ach wie kannte er uns doch: natürlich nahmen wir den Hund „über die Feiertage“ zu uns. Es waren die längsten Pfingstfeiertage, die es je gab – 13 Jahre lang.
Wie es halt so ist kam in den nächsten Jahren alles zusammen und unser Haus einfach zu groß, Mutter, die wir pflegten, war schon ein paar Jahre nicht mehr unter uns, der Sohn flügge und ausgeflogen, das Nest war leer, also entschlossen wir uns das Haus zu verkaufen und ein kleineres zu kaufen.
Gesagt getan, Haus verkauft, kleineres Haus gekauft, neuer Hund, neue Nachbarn.
Der Hund – Teddy, ein altdeutscher Schäfer, musste zwar auch tagsüber ohne uns auskommen, aber immerhin tauschte er das Jahr im Keller gegen einen Garten und eine Hundehütte von 20 m2 (die Werkstatt) sowie kam der Nachbar von Gegenüber mehrmals täglich und führte ihn aus. Der Nachbar hatte auch einen Hausschlüssel von uns und so konnte nach Lust und Laune der Hund auch wochentags ins Haus. Passte eigentlich alles super. Nachts und Wochenende war er natürlich unsere Lebensgefährte und Kuschelmonster.
Eines Abends kamen wir wieder von der Arbeit nach Hause und blieben lachend vor unserem Grundstück stehen. Unser Hund saß hinter dem Gittertor, davor ein Mädchen und die beiden teilten sich eine Wurst, einmal biss das Mädchen ab, einmal der Hund. Na super!
Das Mädchen war sehr tierliebend, durfte aber keine Tiere halten. Sie war die Tochter des Gastwirtes im Ort und hatte nicht viel zu lachen. So besuchte sie täglich unseren Hund und schlich sich langsam in unsere Herzen.
Wann ihr Vater grad sein eigener bester Gast war schlich sie zu uns, schlief auch mal bei uns und …..
Tja, heute ist sie eine erwachsene Frau, hat selber Kinder, ist nach wie vor unsere Ziehtochter und so haben wir auch Enkelkinder bekommen – danke unseres Teddys.
Kacz
Der Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt, als sich selbst. Josh Billings
Bevor wir Henry hatten und hierher zogen kam die Tochter unseres Nachbarn fast täglich und führte unsere Hunde (erst beide, dann leider nur noch den Nico) aus. Ihr ganzes Herz hing an den zweien und sie hat genauso gelitten als sie über die Regenbogenbrücke gegangen sind.
Wir nahmen sie auch mal mit in den Urlaub nach Dänemark, damit sie sich nicht so lange von unseren Jungs trennen musste!
Nun wohnen wir leider zu weit weg, denn sie hätte sicherlich einen ebensolchen Narren an unserem Henry gefressen, da bin ich ganz sicher!